Anlässlich des „Change Your Password Days“ am Donnerstag, dem 1. Februar, erinnert das Hasso-Plattner-Institut (HPI) an die wichtigsten Regeln zur Erstellung starker Passwörter.

Die Zahlenfolge „123456“ ist nach wie vor das weltweit beliebteste Passwort, dicht gefolgt von „12345678“, „111111“ und „qwerty“. Rund jeder fünfte Internetnutzer verwendet nach einer Auswertung des Potsdamer Informatikinstituts das
gleiche Passwort für mehrere Dienste.

„Einfache und kurze Passwörter können in nur wenigen Sekunden von
professionellen Programmen geknackt werden“, so ein Sprecher des Hasso-Plattner-Insituts. Zugleich seien sich viele Verbraucher der  Folgen nicht bewusst, die ein Identitätsdiebstahl haben könnte: „Der Missbrauch von Passwörtern ist mittlerweile ein lukratives Geschäftsmodell“, warnt das HPI. Kriminelle könnten beispielsweise auf falschen Namen Einkäufe tätigen und E-Mails versenden.

Ob man selbst Opfer eines Datendiebstahls geworden ist, lässt sich mit dem Identity Leak Checker, einem Online-Sicherheitscheck des Hasso-Plattner-Instituts (HPI), sehr leicht überprüfen.
Seit 2014 kann dort jeder Internetnutzer unter https://sec.hpi.de/ilc kostenlos durch Eingabe seiner E-Mail-Adresse prüfen lassen, ob Identitätsdaten von ihm frei im Internet kursieren und missbraucht werden könnten. Die Sicherheitsforscher ermöglichen den Abgleich mit mittlerweile mehr als 5 Milliarden gestohlener und im Internet
verfügbarer Identitätsdaten. Dabei liegt der Fokus auf Leaks, bei denen deutsche Nutzer betroffen sind.


Die wichtigsten Regeln zur Erstellung starker Passwörter:

– Die Länge des Passworts sollte mindestens 10 bis 15 Zeichen umfassen und verschiedene Zeichentypen (Buchstaben, Ziffern, Sonderzeichen) sowie Groß- und Kleinschreibung mit einbeziehen
Beispiel: Während sogenannter Brute-Force-Attacken, bei denen Software die Abfolgen bestimmter Zeichen zum Entschlüsseln eines Passworts ausprobiert, wird für die Aufdeckung des Passworts „secret“ weniger als eine Sekunde benötigt. Für das Passwort „!sEcRe!2%9“ wären es nach aktuellem Stand über 19 Jahre.

– Niemals persönliche Informationen wie Namen, Geburtsdaten, Haustiernamen, Namen der Partner oder der jeweiligen Anwendung (z.B. „Adobe“) verwenden. Diese Daten könnten leicht erraten werden.

– Keine Begriffe aus dem Wörterbuch oder andere „sinnvolle“ Zeichenfolgen verwenden. Neben den Brute-Force-Attacken sind vor allem „Wörterbuchangriffe“ üblich, um Passworte zu knacken: Hierbei werden Listen mit Wörtern genutzt, um fremde Passwörter zu entschlüsseln.

– Nie dasselbe Passwort für mehrere Konten verwenden. Wird ein Passwort geknackt, ermöglicht es Kriminellen sonst den Zugang zu allen anderen Diensten.

– Nutzer sollten ihre Passwörter außerdem von Zeit zu Zeit auswechseln, keinesfalls sollte hierbei auf alte Passwörter oder Variationen zurückgegriffen werden