Landkreis punktet mit sehr niedrigem durchschnittlichen Hebesatz von 311 Prozent.

Über 81,9 Millionen Euro an Brutto-Gewerbesteuereinnahmen konnten die Städte, Märkte und Gemeinden im Landkreis Pfaffenhofen 2017 verbuchen, so die Auswertung des Bayerischen Landesamts für Statistik. Damit stand die Gewerbesteuer für fast 38 Prozent der kommunalen Steuereinnahmen. Auch wenn der Gewerbesteuerhebesatz in allen Gemeinden stabil blieb, fordert Eduard Kastner, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Pfaffenhofen, dass die Kommunen künftig besonders sorgsam mit dieser Einnahmequelle umgehen. „Generell wächst die steuerliche Belastung der Betriebe“, so Kastner. In Oberbayern erhöhten allein im vergangenen Jahr 32 der 500 gewerbesteuerberechtigten Gemeinden ihre Gewerbesteuerhebesätze. Senkungen gab es nur in fünf Fällen.

Mit 311 Prozent liegt der durchschnittliche Hebesatz im Landkreis deutlich unter dem Wert von 334 Prozent für Oberbayern und 339 Prozent für Bayern. Bundesweit lag der durchschnittliche Wert 2017 bei 364 Prozent. Für Kastner ist ein niedriger Gewerbesteuer- hebesatz ein klarer Standortvorteil. Er fordert: „Hebesätze dürfen nicht als Spielball kommunaler Eigeninteressen missbraucht werden. Ist das finanzielle Korsett für die Unternehmen zu eng geschnürt, investieren die Betriebe weniger. Und das wirkt sich nachteilig auf ihre Bereitschaft zu Innovationen aus, worunter letztendlich der Standort insgesamt leidet.“

Spitzenreiter beim Gewerbesteuerhebesatz war auch 2017 die Gemeinde Pfaffenhofen mit 345 Prozent. Den niedrigsten Hebesatz riefen die Gemeinden Baar-Ebenhausen, Ernsgaden, Geisenfeld, Hohenwart, Jetzendorf, Reichertshausen, Scheyern, Schweitenkirchen und Wolnzach mit jeweils 300 Prozent auf.
Die IHK-Broschüre „Gewerbesteuer in Oberbayern“ mit rechtlichen Grundlagen und allen oberbayerischen Hebesätzen ist unter www.ihk-muenchen.de/gewerbesteuer verfügbar.