Das Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen hat mit sofortiger Wirkung für die Bürger der Stadt Neuburg sowie für die gesamte Gemeinde Oberhausen und Ballersdorf das seit Freitag geltende Abkochgebot aufgehoben

Chlorierung im Netz steht

Das von den Stadtwerken eingesetzte Chlor hat mittlerweile das komplette Leitungsnetz erreicht und damit zu einer Desinfizierung geführt.

Das Gesundheitsamt hat aufgrund der vorliegenden Chlormessungen am Freitagvormittag um 11:15 Uhr das Abkochgebot aufhoben. Das Trinkwasser der Neuburger Stadtwerke aus der Tiefenquelle des Sehensander Forstes ist damit wieder ohne Einschränkung nutzbar.

Ursachenforschung

Seit Bekanntwerden der Problematik arbeiten die Experten der Neuburger Stadtwerke mit Hochdruck daran, die Ursache für die Belastung ausfindig zu machen. Dazu werden neue Anschlüsse und Rohrbrüche der letzten sechs Monate eingehend untersucht. Bis jetzt konnte noch kein Auslöser ermittelt werden. Nach dem Ausschlussprinzip wird momentan davon ausgegangen, dass ursächlich eine nicht fachgerecht angeschlossene private Brauchwasseranlage für den Keimeintrag verantwortlich ist. Am Montag startet die mikrobiologische Untersuchung im gesamten Netz und auch im Bereich der Fundstelle in der Nördlichen Grünauer Straße. Die Stadtwerke Neuburg an der Donau fordern die Betreiber solcher Brauchwassernutzungsanlagen auf, diese Anlagen gemäß den geltenden Vorschriften vom Trinkwassernetz zu entkoppeln. Aufgrund dieses Ereignisses werden die Stadtwerke Neuburg stichprobenartig solche Anlagen überprüfen.

Die Chlorung wird solange fortgesetzt, bis die Ursache der Keimbelastung gefunden ist oder über einen längeren Zeitraum keine neue Belastung auftritt. Momentan ist davon auszugehen, dass das Chlor noch in den kommenden Wochen im Leitungsnetz vorhanden sein wird.

Chlorung gesundheitlich unbedenklich

Im Gegensatz zu vielen anderen Kommunen in Deutschland war es aufgrund der guten Wasserqualität in den vergangenen Jahrzehnten nicht notwendig das Neuburger Wasser mit Chlor anzureichern. Laut deutscher Trinkwasserverordnung gilt für Chlor ein Grenzwert von 0,3 Milliliter je Liter Trinkwasser. Zur Verdeutlichung kann man sagen, dass dies auf 1000 Litern Wasser etwa ein Tropfen Chlor bedeutet. Der geringe Zusatz stellt keine Gefährdung für die Gesundheit der Verbraucher dar und wird als gesundheitlich unbedenklich eingestuft.

Neuburger Wasser in bester Qualität

Die Neuburger Stadtwerke fördern seit 1993 aus der Karstquelle im Sehensander Forst in rund 230 Metern Tiefe Trinkwasser in hervorragender Qualität. Aus drei Einzelbrunnen werden pro Jahr rund zwei Millionen Kubikmeter Wasser entnommen und damit rund 25.000 Neuburger versorgt. Alle Mineralien, die ein gutes Trinkwasser enthalten sollte, sind in der richtigen Menge enthalten.

Es werden sowohl chemische als auch bakteriologische Parameter in engen Zeiträumen regelmäßig überprüft. Die bakteriologische Untersuchung findet in Neuburg jede Woche statt. Dabei sind in den letzten 24 Jahren noch nie Beanstandungen aufgetreten.

Die Wasserqualität wird in Deutschland durch die sogenannte Trinkwasserverordnung (TVO) geregelt. Das Trinkwasser ist vollkommen zurecht das am besten geschützte und am meisten überwachte Lebensmittel in Deutschland.